Gott führt dich und mich. Er ist dein und mein "guter Hirte" (Ps 23,1). Überrascht bin ich also nicht, dass Er uns in den letzten elf Jahren seit der Eröffnung des HOME Operngasse und der Gründung des Gebetshauses Worte geschenkt hat, die uns geprägt haben und uns immer noch prägen. Aber umso mehr dankbar über die konkrete Führung und die Bestätigung durch diese Worte.
Hier also drei Worte, die wir vom Herrn empfangen haben. Das ist das erste...
"So etwas wie ein Zuhause"
Im Jahr 2010 eröffnete die Loretto Gemeinschaft das HOME Operngasse - damals "Geistliches Zentrum" - an der Adresse, an dem der erste Loretto-Gebetskreis stattgefunden hatte: in der Operngasse 4 in Wien. Christoph Kardinal Schönborn war eingeladen und predigte während der Hl. Messe bei den Eröffnungstagen (den ersten "Herbsttagen"). Er sprach darüber, dass Jesus oft bei Maria und Martha und ihrem Bruder Lazarus zu Besuch war und Er bei ihnen "so etwas wie ein Zuhause" hatte. Und so sagte er: "Möge dieser Ort zu einem Ort werden, wo Jesus so etwas wie ein Zuhause hat".
Ich selbst war nicht dabei im Jahr 2010, als Kardinal Schönborn dieses Wort ausgesprochen hat. Doch ich konnte immer etwas damit anfangen. Ich glaube zutiefst, dass es sich um ein prophetisches Wort handelt.
Und wir versuchen es zu leben: Er, Jesus, soll sich hier im HOME Operngasse wie zu Hause fühlen. Es ist zuerst Sein Haus und Sein Zuhause. Daher geben wir Jesus die Ehre, bei Tag und bei Nacht - und wir ersehnen den Tag, an dem wir beginnen, an 365 Tagen im Jahr zu beten.
Ein zweites Worte sollte dann ein wenig später, nämlich im Jahr 2014 folgen:
"Meine Augen sollen jetzt für das Gebet an diesem Ort offen sein und meine Ohren sollen darauf achten." (2 Chr 7,15)
Ich war damals schon immer wieder im Gebetsraum. Und immer wieder hatte ich dieses Wort im Kopf. Ich hab es oft gelesen, oft "gekaut" und im Herzen erwogen.
Ich wusste natürlich, dass in der Bibelstelle der Tempel gemeint ist, den Salomo gebaut hatte und von dem geschrieben steht, dass nach der Fertigstellung "Feuer vom Himmel" fiel und "die Herrlichkeit des Herrn" diesen Tempel erfüllte (2 Chr 7,1). Und ich wusste, dass es sich um ein geschichtliches Ereignis handelt, das längst vorbei ist. Und doch war ich mir sicher, dass Gott heute (in der Zeit der Gnade, die mit Jesus begonnen hat) viele Orte - und so auch unseren Gebetsraum - erwählt, um denen besonders nahe zu sein, die ihn suchen.
Salomo hatte darum im Weihegebet gebetet, dass Gott Seine Augen über diesem Haus bei Tag und bei Nacht offen halten möge (2 Chr 6,20). Genau das war (und ist) meine Sehnsucht auch für dieses "Haus", das HOME Operngasse und für den Gebetsraum. Und so betete ich damals oftmals dieses Gebet prophetisch aus über diesen Ort.
Eines Tages, als ich dachte, es wäre Zeit, diese Sehnsucht nach außen sichtbar zu machen, schrieb ich diesen Vers an die Pinnwand, die für "prophetische Eindrücke" reserviert war. Wie ich später erfuhr, hatte die eine oder andere Person dieselben Verse auf diesen Ort bezogen und damit gebetet. Eine der vielen Bestätigungen.
Und dann gibt es da noch das dritte Wort, das erst kürzlich an Aktualität gewonnen hat:
"Auf deine Mauern, Jerusalem, stellte ich Wächter." (Jes 62,6-7)
"Auf deine Mauern, Jerusalem, stellte ich Wächter. Weder bei Tag noch bei Nacht dürfen sie schweigen. Ihr, die ihr den Herrn (an Zion) erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Lasst auch ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufbaut, bis er es auf der ganzen Erde berühmt macht."
Als ich Ende 2018 die Leitung des Gebetshauses übernahm, hatten wir schon seit einiger Zeit Beter, die Woche für Woche zu einer selbst gewählten Stunde kamen, um den Herrn bei Tag und bei Nacht zu suchen und oft auch in der Fürbitte für den Menschen in Wien einzutreten. Wir nannten sie damals schon "Wächter" (und auch heute noch sind unsere "Wächter" diejenigen, die durch ihr regelmäßiges Gebet unser Gebetshaus maßgeblich mittragen).
Die Bibelstelle aus Jes 62 war mir zu dieser Zeit natürlich geläufig. Sie ist weit verbreitet unter denen, die in Gebetshäusern aktiv sind. Und auch von dieser Bibelstelle wusste ich, dass sie sich auf Jerusalem bezieht, und das sie eine Verheißung ist, dass Er Jerusalem wieder aufbaut.
Doch weiß ich auch, dass Gott Menschen ruft und beruft (und manchmal "hinstellt"), um für ihre Orte zu beten. Und ich hatte schon früher immer wieder den Eindruck, dass wir, die wir Woche für Woche kommen, nicht nur "Wächter" sind aufgrund der Regelmäßigkeit und der fixen Zeiten, sondern auch weil uns der Herr so sieht. Also wie Wächter für unsere Stadt Wien, die Ihm "keine Ruhe lassen".
Als vor einigen Wochen die alte Wiener Stadtmauer am Nachbargrundstück gefunden wurde (du kannst es hier nachlesen), war das eine große Bestätigung dafür.
Noch mehr?
Das war also eine kleine Auswahl an Worten, die uns der Herr geschenkt hat. Wenn ich so nachdenke, dann gäbe es noch viel mehr Geschichten zu erzählen. Aber das hebe ich mir für ein anderes Mal auf... ;-) Und ich bin sicher, dass das eine oder andere Wort, die eine oder andere Wegweisung noch dazu kommt. Wir sind gespannt, was der Herr uns noch sagen möchte.
PS: Hat Er auch zu dir schon mal gesprochen? Wenn ja, lass es uns wissen und uns gemeinsam dankbar sein für die Führung und Bestätigung.
Alles Liebe und Seinen Segen!
Dein Christoph
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